09.08.2023, 10:30
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Amazon – Trotz Kursrally weiterhin günstig bewertet

Die Zahlen von Amazon waren ein echtes Highlight in der langsam aber sicher zu Ende gehenden Quartalssaison in den USA. Mit einem Umsatzplus von 11 Prozent auf 134,4 Mrd. US-Dollar, einem um 133 Prozent auf 7,7 Mrd. Dollar gestiegenen operativen Gewinn und einem EPS von 65 Cent wurden die Konsensschätzungen deutlich geschlagen. Auch die Umsatzprognosen für das laufende dritte Quartal lag über den Markterwartungen. Im Anschluss kündigte der Tech-Gigant dann für Oktober noch einen zweiten Prime-Day mit dem Namen „Prime Big Deal Days“ für die Mitglieder seines Abo-Modells an. Und dann will sich das Unternehmen wohl auch noch an der Softbank-Tochter ARM beteiligen und so von dem geplanten Börsencomeback des Chipdesigners profitieren. Die Nachrichtenlage rund um den ehemaligen Online-Buchhändler ist zurzeit also äußerst positiv.

Die Analystengilde ist spätestens nach den jüngsten Zahlen vollauf überzeugt von Amazon. Die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr sind auf Wochensicht um 32 Prozent gestiegen, für die beiden Folgejahre werden beim EPS 17% bzw. 15% mehr erwartet als vorher. Das hat dazu geführt, dass die Bewertung der Aktie trotz des deutlichen Kursanstiegs sogar gesunken ist. Aktuell wird Amazon mit einem 12-Monats-Forward-KGV von 53 bewertet. Das klingt erst mal relativ teuer. Das Gewinnmultiple liegt damit aber nicht nur klar unter dem Durchschnitt (65) der vergangenen fünf Jahre, sondern sogar aber am unteren Ende der Bewertungsrange. Auch nach einem Kursplus von über 70 Prozent im laufenden Jahr ist die Amazon-Aktie vor diesem Hintergrund damit immer noch so günstig wie selten zuvor. Dementsprechend liegt auch das Kursziel der Analysten (über 90 Prozent voten mit „Kaufen“) mit rund 168 Dollar noch mal 20 Prozent über der aktuellen Notierung der Aktie.

Mit dem als alternative Produktidee ausgewählten Capped Bonuszertifikat (VU8163) von Vontobel lassen sich bis Juni 2024 bei konstanten Wechselkursen im besten Fall immerhin knapp 18 Prozent (20,5 Prozent p.a.) verdienen. Und dafür muss die Aktie ihr vermeintliches Potenzial gar nicht ausschöpfen. Es reicht aus, wenn der Kurs während der Restlaufzeit niemals die Barriere von 100 Dollar verletzt. Das bedeutet einen Risikopuffer von 28,5 Prozent.

Zur Einordnung: Wenn Amazon die Hälfte der 2023 erzielten Kursgewinne einbüßen würde (eine klassische 50 Prozent-Korrektur), stünde der Kurs bei ca. 113 Dollar. In diesem Bereich befindet sich mit dem Zwischenhoch aus dem Februar zudem eine charttechnische Unterstützung. Die Chancen auf ein erfolgreiches Abschneiden stehen also mit dem Zertifikat ganz gut. Die genaue Höhe der Rückzahlung bei Fälligkeit hängt aber auch vom EUR/US-Kurs ab. Dabei gilt: Ein steigender Euro reduziert die Rendite, während ein starker US-Dollar Zusatzgewinne ermöglicht. Im Falle eines Barrierebruchs (Cash Settlement) würden die Verluste durch das ca. 9-prozentige Aufgeld bei dem Zertifikat etwas höher ausfallen als bei der Aktie, wie folgende Szenario-Analyse verdeutlicht.


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