Die Aktienmärkte haben ihre Korrektur im Oktober weiter ausgedehnt. Der DAX verlor den dritten Monat in Folge mehr als 3 Prozent an Wert. Beim MSCI World waren es 2,9 Prozent. Unser Portfolio „Discount+“ hat sich in diesem Umfeld wieder vergleichsweise gut geschlagen, musste aber dennoch einen Rückgang von 1,9 Prozent verkraften. Die bei den Zertifikaten im Portfolio als Basiswert dienenden Aktien gaben im Schnitt rund 3 Prozent nach.
Verrückt, aber wahr: Der größte Verlierer im Depot war gleichzeitig der größte Outperformer beim Vergleich mit dem jeweiligen Basiswert. Während die Aktie von Baidu.com im Oktober einen Einbruch um fast 22 Prozent erlebte, ging es bei dem Discounter auf die Aktie „nur“ um 10,3 Prozent in den Keller. Auf Sicht der vergangenen drei Monate ist die Diskrepanz mit Verlusten von 30 Prozent bei der Aktie und 5,7 Prozent bei dem Zertifikat noch deutlich größer. Hier zeigt sich wieder mal der defensive Charakter solcher Strukturen. Trotzdem liegen wir bei dem im März erworbenen Papier mittlerweile leicht im Minus. Zudem notiert die Aktie mit rund 105 US-Dollar unterhalb des bei 120 Dollar angesiedelten Caps.
Bis zum Bewertungstag am 15. Dezember muss Baidu.com also wieder zulegen, wenn am Ende der Laufzeit der Höchstbetrag ausgezahlt werden soll. Ansonsten werden wir etwaige Verluste realisieren müssen, da bei der Abwicklung in diesem Fall Cash Settlement vorgesehen ist. Bei den beiden anderen noch in 2023 fälligen Discountern auf Microsoft und Novo Nordisk sieht es bezüglich der Rückzahlung hingegen sehr gut aus. Bei aktuell noch 17 bzw. 45 Prozent Risikopuffer bis zum Cap besteht bei beiden Papieren eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass hier der maximal mögliche Ertrag eingetütet werden kann.
Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass im Oktober in einem sehr komplizierten Marktumfeld immerhin vier Depotwerten eine positive Performance gelungen ist. Neben der Amazon-Aktie (+4,4 Prozent) und den beiden o.a. Discountern auf Microsoft und Novo Nordisk zählt auch das Capped Bonus Pro Zertifikat (bei der DZ Bank als „Extra Chance“ tituliert) auf SAP dazu. Das konnte mit einem Plus von 2,8 Prozent sogar stärker zulegen als die im Vergleich zu anderen DAX-Titeln relativ stabile Aktie des Softwareherstellers. Das im November 2021 gekaufte Papiere, dessen Barriere nur am Ende scharf geschaltet ist, beschert uns seitdem einen Gewinn von 10,4 Prozent, nachdem wir hier schon mit 35 Prozent hinten lagen. Die SAP-Aktie hat in diesem Zeitraum gut 2 Prozent an Wert verloren.
Ganz typisch für solche Produkte ist, dass die Outperformance in solchen Fällen in der Endphase des Produktzyklus herausgearbeitet wird. Und diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende. Wenn das Zertifikat im Mai des kommenden Jahres fällig wird, muss die Aktie mindestens bei 116,71 Euro notieren, damit der Bonusbetrag von 1.340 Euro ausgezahlt wird. Das würde einen Kursanstieg von weiteren 12,7 Prozent bedeuten. Aktuell notiert SAP bei rund 127 Euro und damit fast 9 Prozent über der entscheidenden Marke. Wird diese am finalen Bewertungstag allerdings unterschritten, dann werden pro Zertifikat umgerechnet 8,57 SAP-Aktien ins Depot gebucht. Die Abrechnung der Bruchteile erfolgt dabei in Cash. Der Wert dieser Aktien beträgt aktuell 1.085 Euro, während das Zertifikat mit einem Aufschlag von rund 10 Prozent bei 1.189 Euro gehandelt wird. Es winkt hier also für die restlichen sechs Monate noch eine zweistellige Seitwärtsrendite, der aber auch überproportionale Abwärtsrisiken gegenüberstehen, wenn die Aktie die Barriere am Ende verfehlen sollte.