07.12.2023, 11:42
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Bechtle – IT-Systemhaus mit KI-Fantasie zum Schnäppchenkurs

Bei der Suche nach aussichtsreichen Investmentchancen haben wir in dieser Woche wieder die Veränderungen bei den Schätzungen der Analysten mit dem Kursverlauf der jeweiligen Aktien verglichen. Gerade nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen gewinnt man hier einen sehr guten Eindruck, welche Unternehmen mit ihren Ergebnissen oder Ausblicken wirklich überzeugt haben, ohne dass die Aktie im Anschluss übermäßig stark gestiegen ist. Beim IT-Dienstleister Bechtle war das der Fall. Zwar lagen die Q3-Zahlen etwas unterhalb der Erwartungen, die Jahresprognose wurde aber bestätigt und der Vorstandschef zeigte sich beim Earnings-Call vor vier Wochen mittel- bis langfristig „mehr als zuversichtlich“.

Seitdem sind sowohl die durchschnittlichen Gewinnschätzungen als auch die Kursziele der Analysten leicht gestiegen. Dasselbe gilt für den Kurs der Aktie, die damit aber immer noch rund 18 Prozent unterhalb des „fairen Wertes“ liegt, den die Banken im Konsens zuletzt errechnet haben. In der vergangenen Woche war der MDAX-Wert etwas unter Druck geraten, als das Unternehmen die Ausgabe einer Wandelanleihe in Höhe von 300 Mio. Euro angekündigt hat. Bechtle will dem frischen Kapital seine Internationalisierungsstrategie weiter vorantreiben, um in Zukunft noch resilienter, nachhaltiger und stabiler zu werden.

Eine wichtige Rolle will das größte deutsche IT-Systemhaus im Bereich der Künstlichen Intelligenz spielen, weshalb man sich jüngst mit 51 Prozent an dem im Bereich Deep Learning aktiven KI-Spezialisten Planet AI beteiligt hat. Heute Morgen gab Bechtle zudem bekannt, Teil der Ipai-Plattform zur Vernetzung von angewandter KI-Forschung und Wirtschaft zu werden. Die habe sich zum Ziel gesetzt, das größte Ökosystem Europas für angewandte Künstliche Intelligenz zu werden. Bechtle spürt bei vielen seiner Industriekunden wie auch in der öffentlichen Verwaltung ein stark wachsendes Interesse an dem Thema KI.

Der Blick in die Glaskugel zeigt, dass Umsätze und Gewinne in den kommenden Jahren mit hohen einstelligen Prozentsätzen steigen sollen. Für 2024 rechnen Analysten mit einem EPS von 2,30 Euro, woraus sich ein KGV von 19 errechnet. Das liegt etwas unterhalb des 10-Jahres-Schnitts, was auch für andere Bewertungskennzahlen gilt. Charttechnisch bewegt sich die Aktie (aktuell: 43,00 Euro) übergeordnet innerhalb einer Range, die von ca. 32,50 bis 48,00 Euro reicht. Seit Ende des vergangenen Jahres ist der untergeordnete Trend aufwärts gerichtet.

Eine vielversprechende Alternative zum Kauf der Aktie könnte der Erwerb eines bis zum Herbst 2024 laufenden Discountzertifikats der DZ Bank (DJ68U4) sein. Der bei 38 Euro platzierte Cap liegt in der unteren Hälfte der o.a. Range und bietet einen Risikopuffer von rund 12 Prozent. Liegt die Bechtle-Aktie am finalen Bewertungstag (18.09.24) mindestens auf diesem Kursniveau, winkt ein Ertrag von 8,7 Prozent (p.a.-Rendite: 10,9 Prozent). Weil das Zertifikat mit einem Abschlag von fast 19 Prozent gegenüber der Aktie gehandelt wird, fallen etwaige Buchverluste bei Einbuchung der Aktie (sollte diese am Ende unter dem Cap notieren) entsprechend geringer aus, wie die o.a. Szenario-Analyse verdeutlicht.


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