Während der E-Auto-Pionier Tesla auch wegen des vielfach skeptisch beäugten Trump- und AfD-Fans Elon Musk gerade spürbare Probleme hat, glänzt der chinesische Konkurrent BYD mit steigenden Marktanteilen und spannenden Innovationen.
Die Hauptgründe für die schleppende Nachfrage nach Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb sind zumindest hierzulande die begrenzte Reichweite sowie die oftmals unzureichenden und unzuverlässigen Lademöglichkeiten. Die Geschwindigkeit der Ladevorgänge hat sich durch den Ausbau von Schnell- und HPC-Ladestationen zwar schon verbessert. Vergleichbar mit dem klassischen Tanken ist das Aufladen zum Beispiel an Autobahnen aber noch lange nicht. Selbst moderne (nicht flächendeckend verfügbare) Schnellladestationen bieten oft nur Leistungen von bis zu 350 kW. Für eine Reichweite von 100 Kilometern werden so ca. 6 Minuten gebraucht.
Der chinesische Elektroauto-Konzern BYD hat zum Wochenstart nun ein Ladesystem mit einer Leistung von 1.000 kW vorgestellt und wirbt damit, dass ein Auto nach einer 5-minütigen Ladung bis zu 400 km zurücklegen kann. Damit könnte ein Elektroauto in etwa so schnell aufgeladen werden, wie man einen Benzintank füllt. Die avisierten Ladegeschwindigkeiten wären zudem doppelt so schnell wie beim Supercharger von Tesla. Damit dürfte BYD seine Marktanteile vor allem in China (aktuell 29 Prozent) weiter ausbauen. Zudem plant das Unternehmen, die Expansion in Europa weiter voranzutreiben.
Die Aktie von BYD (aktuell: rund 417 HKD) erscheint trotz ihres starken Kursanstiegs im bisherigen Jahresverlauf mit Blick auf die gängigen Kennzahlen immer noch recht günstig bewertet, was allerdings grundsätzlich für viele der lange Zeit vernachlässigten chinesischen Werte gilt. Das 12-month-forward-KGV liegt mit 20 klar unter den historischen Durchschnittswerten. Dasselbe gilt für andere Multiples. Der Gewinn je Aktie soll aktuellen Konsensschätzungen zufolge zudem 2025 und 2026 um 28 bzw. 19 Prozent steigen.
Discounter auf BYD gibt es aktuell von Morgan Stanley und der Société Générale. Papiere mit Restlaufzeiten von mehr als sechs Monaten haben dabei nur die Franzosen im Angebot (Dezember 2025). Deren Zertifikate sind alle mit einem vergleichsweise niedrigen Cap (220 bis 320 HKD) ausgestattet. Höhere Caps und damit auch attraktivere Renditechancen bieten einige der bis September laufenden Discounter von Morgan Stanley, wo die Gewinnbegrenzung bis zu 420 HKD reicht. Wir haben uns bei der heutigen Marktidee für einen Cap bei 400 HKD entschieden, so dass ein kleiner Risikopuffer von gut 4 Prozent bleibt (MK1324). Trotzdem bietet das Papier bis Mitte September eine Ertragschance von rund 12 Prozent, was einer p.a.-Rendite von knapp 23 Prozent entspricht. Verluste (geringer als bei einem Kauf der Aktie) entstehen erst, wenn die BYD-Aktie mehr als 14,4 Prozent an Wert einbüßt.