16.04.2025, 13:51
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Apple – Aktuelle Unsicherheit beschert Discountern hohe Renditechancen

Der iPhone-Hersteller Apple gilt als eines der prominentesten Opfer des schwelenden Zollkonflikts zwischen den USA und China. Schließlich hat das Unternehmen seine Produktionskette in den vergangenen Jahren bewusst in Richtung Asien ausgelagert. Die große Frage ist, ob Donald Trump bei Apple nicht doch wieder eine Ausnahme machen wird.

Die Folgen der zuletzt diskutierten Import-Zölle könnten für das Unternehmen schwerwiegende Folgen haben. Bis zu 40 Prozent Preisaufschlag müsste Apple ohne Margenverlust für seine iPhones kalkulieren, wie die ersten Branchenkenner ausgerechnet haben. Es wird allerdings angezweifelt, dass es tatsächlich jemals so weit kommt. Auch Trump weiß (oder sollte wissen), dass Apple seine Produktion nicht von heute auf morgen komplett in den USA durchführen kann. Die jüngsten Zoll-Ausnahmeregelungen dienen als Beleg dafür, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Auch wenn der US-Präsident gleichzeitig angekündigt an, sich die gesamte Elektronik-Lieferkette noch einmal ansehen zu wollen.

Die große Hoffnung der Apple-Anhänger liegt dabei auf Firmenchef Tim Cooks, dem ein gutes Verhältnis zu Trump nachgesagt wird. Von daher könnte die Sache für den Konzern am Ende doch noch gut ausgehen. Wahrscheinlich muss Apple, ähnlich wie Nvidia, nur eine größere (womöglich ohnehin bereits geplante) Investition in den USA ankündigen, die dann öffentlich als „Effekt der Trump-Politik“ gefeiert werden kann. Sollte es anders kommen, rechnet Jefferies mit einem Rückgang des fairen Wert auf Basis des diskontierten Cashflows auf etwa 150 Dollar je Aktie. Aktuell kostet die Aktie etwas mehr als 200 Dollar. Das durchschnittliche Kursziel der Banken liegt bei gut 240 Dollar. Aber das kann sich auch schnell ändern.

Die aktuellen Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate ergeben für Apple ein KGV von gut 26. Das liegt in etwa auf Höhe des 5-Jahres-Durchschnitts (27). Treffen die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie ein, reduziert sich das KGV innerhalb von einem Jahr bei unveränderten Aktienkursen auf rund 24. Geht man von einer Gewinnstagnation in 2025/26 aus, würde ein Aktienkurs von 150 Dollar ein KGV von 20/21 bedeuten. Damit wäre Apple dann so hoch bewertet wie im Schnitt der vergangenen 10 Jahre (21).

Wir haben uns vor diesem Hintergrund mal Discounter mit einem Cap bei eben diesen 150 Dollar angesehen und waren von den Konditionen positiv überrascht. Ein Zertifikat der BNP Paribas bietet trotz des Risikopuffers von 25 Prozent bis Juni 2024 eine Ertragschance von 10,5 Prozent. Das entspräche einer annualisierten Rendite von 9,0 Prozent. Immer unter der Voraussetzung, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar auf dem aktuellen Niveau verharrt. Sollte der Dollar weiter abwerten, würde das die Renditechancen bei allen nicht währungsgesicherten Produkten auf US-Basiswerte entsprechend mindern (PC928M).


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